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 Schicksal der Altofner Deutschen
N A C H W O R T von  dr. Josef  Fehérvári: Schicksal der Altofner Deutschen Ansiedlung und Assimilierung der Deutschen, 18. bis 20. Jahrhundert Auch die Deutschen in Altofen können mit dem - heute bereits allgemein bekannten, alle Deutschstämmigen zusammenfassenden - wissenschaftlichen Begriff „Donauschwaben“ benannt werden. So werden seit 1921 die Deutschen genannt, die nach der Vertreibung der Türken aus Mittel-Südosteuropa, ab dem Ende des 17. Jahrhunderts, in einer Periode von etwa 100 Jahren, in mehreren Wellen in den Donauraum (früher Königreich Ungarn) angesiedelt wurden. Sie wurden von den Herrschern des Habsburgerreiches, die gleichzeitig Könige von Ungarn waren, gerufen und kamen aus verschiedenen deutschen Ländern – meistens aus dem süddeutschen Raum. Viele Großgrundbesitzer beteiligten sich an der Werbung und Ansiedlung deutscher Kolonisten. Die Ursache ihrer Ansiedlung war immer die wirtschaftliche Notwendigkeit der Zielregionen. Die Siedler waren richtige Kolonisten und führten überall eine grundsätzliche gesellschaftliche Wende herbei. In den Bergwerk-Regionen waren sie die ersten Bergleute, in den sumpfigen (die Flüsse flossen kreuz und quer) oder in verödeten Gebieten (Puszta) Ungarns waren sie die Begründer des damaligen „modernen“ Ackerbaus bzw. der intensiven Landwirtschaft,  und als Handwerker (später auch Industriearbeiter) waren sie die Begründer der Städte. Die Deutschen teilten immer das Schicksal der „einheimischen“ Bewohner, so z.B. im Falle von Streit mit den feudalistischen Grundherren, standen und kämpften sie schon an der Seite der „Magyaren“. So war es auch im Falle des Anti - Habsburg Freiheitskrieges der Magyaren 1848/1849. Dieser begann als  „bürgerliche Revolution“ zur Umgestaltung der Gesellschaft, wurde aber zugleich  auch ein Kampf zum  Entstehen des Nationalstaates der Ungarn. Das ist 1867 mit dem Zustandekommen der K. u. K (Kaiserlich und Königlich) Doppel - Monarchie gelungen. (Witz aus dieser Zeit: „Wer wischt den Hinteren des ungarischen Königs ab? Der österreichische Kaiser!“). Die K. u. .K. Periode 1867 – 1914 war die „Gründerzeit“ des Kapitalismus in Ungarn, mit zahlreichen Widersprüchen in der Gesellschaft. Trotzdem wird sie aber auch als die „glückliche alte Friedenszeit“ bezeichnet. In  dieser Zeit bewahrte noch Altofen seinen "multikulturellen" Charakter. Friedlich lebten hier bis zum ersten Weltkrieg die Deutschen, die die überwiegende Mehrheit bildeten, mit Juden, Slowaken und Bulgaren und natürlich auch Magyaren, zusammen. Doch die „Assimilierung“ der Deutschen bzw. aller „Minderheiten“, war unaufhaltbar. Das Jahr 1873 war eine grundsätzliche Wende, dann entstand - durch die Vereinigung von Óbuda (Altofen), Buda und Pest - die Großstadt BUDAPEST. Nach dem 1. Weltkrieg wurde die K.u.K. Monarchie auf Drängen der dort lebenden Minderheiten/Nationen aufgelöst, und es kamen mehrere Nationalstaate zustande. In diesen neuen Ländern erfolgte praktisch überall eine identische gesellschaftliche Umgestaltung. In jedem Land gab es eine Mehrheitsnation mit mehren Minderheiten/Nationalitäten,  die Machthaber jedoch wollten einen ethnisch homogenen Staat haben. (Im Falle des Königreichs Ungarn machten die verschiedenen nationalen Minderheiten die Mehrheit der Bevölkerung aus!). So gingen die neuen Nationalstaaten in gleicher Form vor: die Minderheiten im eigenen Lande zuerst sprachlich, dann kulturell assimilieren und im Gegenzug wirtschaftlich integrieren lassen. Wenn die Assimilierung nicht möglich war, dann verdrängen. So hat nach dem 1. Weltkrieg ein Prozess angefangen, der bis heute kein Ende genommen hat. Mit dem Ziel des „homogenen Nationalstaates“ haben die Machthaber die Minderheiten millionenweise um-, ein- und ausgesiedelt  (in der Wirklichkeit hin- und her getrieben) bzw. hat man während des 2. Weltkrieges die Staatsgrenzen neugeschrieben (hin- und hergezogen) um sie der dort lebenden Bevölkerung anzupassen. Das ist aber bis heute nicht gelungen, obzwar dies auf dem Balkan noch brutal praktiziert wird. Fast alle osteuropäischen Länder haben nationale und ethnische Minderheiten und somit Minderheitenprobleme. Es wird immer nur ein Teil der Minderheiten- Bewohner erfolgreich assimiliert - weil sie dadurch eine sichere Existenz im Rahmen der Gegebenheiten des jeweiligen Nationalstaates erhoffen – aber wo Assimilation, dort ist auch gewisse Dissimilation vorhanden! Daher der starke Nationalismus und als Gegenreaktion die ethnisch bedingten Minderheiten-Aktivitäten in den südosteuropäischen Ländern. So verlief auch die Schicksalsgeschichte der Ungarndeutschen, die mit der Aussiedlung (also Vertreibung der Deutschen aus Ungarn 1946-1948) zwar noch kein Ende fand, aber doch die vorletzte Phase ihrer Geschichte war. Dazu möchte ich ein neuentstandenes Lied zitieren, das zusammenfassend ist und von den ungarndeutschen Chören gerne gesungen wird: Donauschwaben werden wir genannt, und so sind wir weit und breit bekannt, Unsere Heimat war im Donauraum, und sie bleibt für uns ein ewig schöner Traum Unsre Ahnen sind vom Schwabenland, einst gezogen in ein fremdes Land, Und sie schafften hier mit Herz und Hand, mit viel Fleiß und Schweiß ein schönes Heimatland Goldne Felder standen weit und breit, saubere Dörfer sieht man schon von weit Auch in Städten waren wir zu Haus, und so schafften wir mit Fleiß jahrein, jahraus   Zeiten kommen und die Zeiten gehen, und so mussten wir auch wieder gehen Aus der Heimat, dort im Donauraum,  doch sie bleibt für und der allerschönste Traum Umgestaltung des Deutschtums in Altofen im 20. Jahrhundert Bis 1945 lebte in Altofen ein den Pfad seiner typischen "schwäbischen“ Tugenden wandelndes,  überaus religiöses, seine treue katholische Gesinnung nicht verleugnendes, traditionsbewusstes, Haus und Hof, Kleidung und Körper sauber haltendes, recht fleißiges und tüchtiges, nicht zuletzt beispielhaft sparsames deutschsprachiges Völkchen. (Die "Sporsamkeit" mancher "Nockerlzöller" wurde oft in witzigen Geschichten treffend charakterisiert: Wie viel Nockerln sollten aus 1 Kilo Mehl gemacht  werden? Ob Kümmel auch ein zweitesmal wieder in der Suppe ausgekocht werden können? Oder: "Hund verkaufen, selber bellen!"). Was die Organisiertheit der Altofner Deutschen betrifft, müssen in erster Reihe die zahlreichen kirchlichen Vereinigungen  erwähnt werden: Altar-, Rosenkranz-, Leichen- Bestattungsvereine, Jungmänner - und Mädchenverein, "Credo", Herz - Jesu -Garde, Marienkongregation, kirchliche Chöre usw. Die in Ungarn als erste vom Altofner Pfarrer Nándor Cselka gegründete selbständige soziale Hilfsorganisation und Krankenkasse für Arbeiter (CSELKA – Verein) war in Altofen ab 1884 - bis 1950  /Cselka - Verein/ erfolgreich tätig. Berühmt waren in Altofen nicht nur die kirchlichen sondern auch die weltlichen Chöre, fast jede Fabrik, Schule oder Organisation hatte ihren eigenen Gesangverein, "Liedertafeln“ besuchten die stimmungsvollen, kleinen Kneipen, wo Schrammelkapellen spielten. Blasmusik war an Festtagen, wie am "Kiritog" überall zu hören, ebenfalls bei Bällen und Hochzeiten. Das große "Wergl" (Verkli) mit seinen alten Melodien gehörte ebenfalls zum romantischen Stadtbild von Altofen. Es gab zahlreiche Tischgesellschaften, Leserkreise für Arbeiter, Leihbibliothek. Altofen spielte auch im Sportleben der Hauptstadt immer eine wichtige Rolle. Das traditionelle deutsche Brauchtum war auch in Altofen in erster Linie mit dem Kirchenjahr verbunden  /Nikolaustag, Weihnachtszeit, Christkindl-Sänger, Silvestertag, Neujahrwünschen, die heiligen drei Könige, Faschingszeit, Karwoche und Osterzeit, Floriantag, "Bitt-Tag" um Christi Himmelfahrt, Fronleichnam, "Kiritog" am Tag Peter und Paul mit Erntefest, "Maria Kräuterweih", Allerheiligen - und Allerseelentag, Kathrein, sowie Taufe, Erstkommunion, Firmung, Hochzeit und Beerdigung wurden besonders feierlich begangen/ Arbeitsplätze und die soziale Klassen Mit der Industrialisierung am Ende des 20. Jahrhunderts, ging auch eine tiefgehende soziale Umstrukturierung in  Altofen vonstatten, sie widerspiegelte sich auch in den zivilen Organisationen. Ganz oben auf der Stufenleiter standen manche Braunhaxler, die durch Weinhandel, als Grundstückspekulanten, Miethauseigentümer usw. reich wurden. Eine mittlere Schicht  vertraten die Gastwirte, selbständige Handwerker und Meister, Kleinhändler, eine andere gesonderte Kaste wieder bildeten die Beamten, Intellektuellen und Angestellten, einen eigentümlichen Platz  hatten in dieser Struktur die Fuhrleute in Altofen, meist aus ehemaligen Braunhaxler- Familien, die nach dem vernichtenden Schlag der Phyloxera (in den Weinreben) in den 80-er Jahren des 19. Jahrhunderts die Baukonjunktur in Budapest ausnutzten und sich mit Wagen und Pferd in den Transport der Produkte der Altofner Ziegelfabriken einschalteten. Ganz unten auf der sozialen Stufenleiter standen die Proletarier, die Hilfsarbeiter in den neuen Fabriken, ihnen kamen sogar die Knechte und Mägde mit einer höheren Stufe zuvor. Hohe Autorität galt für die Facharbeiter, unter ihnen wurden viele von ausländischen Investoren /z.B. in der Schiffswerft/ eingeladen. In der Monarchie und zwischen den zwei Weltkriegen erweiterten auch Altofner Facharbeiter ihre Fachkenntnisse im deutschsprachigen Ausland, woher sie nicht selten auch eine Braut mitbrachten. Bis Ende des ersten Weltkrieges herrschte jedenfalls eine deutschsprachige Atmosphäre in Altofen, in der Mundart sprachen die Meister mit den Handwerkern, da sie die entsprechenden Fachausdrücke nur deutsch kannten, die Weingärtner mit den Taglöhnern, die Fuhrleute, die Gastwirte, die Marktfrauen, die Klatschbasen usw. Hochdeutsch war aber nur bei gebildeten Deutschen bekannt, sie sprachen schon Ungarisch, benutzen aber in ihrer charakteristischen ungarischen Rede (mit Akzent) noch lange deutsche Wörter. Als gutes Geschäft galt es, aus den Bauernhäusern mit wirtschaftlichen Nebengebäuden, mit Küchen- und Weingärten Mietwohnungen auszubauen. So hatten einfache ebenerdige Häuser, deren Fassade an der Straßenseite 3 - 4 Fenster und ein Barocktor hatte, im Hinterhof und im Garten mehr als ein Dutzend billige Küche-Zimmerwohnungen für die Arbeiter in den Altofner Betrieben. Mit der quasi Emanzipation der Juden (1873, durch das Zustandekommen von Budapest)) bestand die Möglichkeit für die Altofner Juden, die um die Mitte des 19. Jahrhunderts in Altofen noch ein Drittel der Bevölkerung ausmachten, auch in Ofen und Pest ihr Bürgerrecht zu erwerben und so siedelten viele um. Es blieben aber noch zahlreiche Juden ihrem, seit dem 18.Jh. bewohnten und gewohnten Altofen, bis zu ihrem Holocaust treu. „Grinzing“, aber auch ein Proletarviertel von Budapest Schon vor dem vernichtenden Schlag durch die Reblaus in den Weinreben (1880) hatten die Weinbauer das Recht im eigenen Haus den eigenen Heuriger (Wein) zu verkaufen. Ein Strohkranz über dem Tor signalisierte es. Aus diesen Braunhaxler - Familien entstammten berühmte Gastwirte, die mit fleißiger Arbeit Generationen hindurch, aus Altofen eine Art  "Grinzing" geschaffen haben. Hier nur einige zu nennen: Berlinger, Fleßner, Fahn, Flesser, Guth, Gittinger, Giegler, Kehli, Krieg, Lindmayer, Neubrandt. Rosner,  Rabl, Raab, Schlosser, Schuster, Szautner, Thaller, Wittmann, Weber, Weisz  Pepi etc. Besonderes die Künstler der Großstadt Budapest schätzten die stimmungsvollen aber doch billigen Gasthäuser mit  Hof- und Laubgärten, Schrammelkappellen oder Blasorchestern – lediglich fast alle noch mit Plumps-Klo - hoch. Der berühmte Novellist Gyula Krúdy verbrachte auch seine letzten Jahre in den,  ihren Dornröschen-Schlaf träumenden Altofner Gassen. Eine Gedenktafel ist auf seinem Wohnhaus zu sehen. Das von Dichtern viel besungene romantisch-heitere Altofen hatte aber auch ein anderes recht trauriges Gesicht auf seinem Janus - Kopf: das schreckliche Proletar-Viertel bei den Ziegelfabriken. Immerhin waren hier wenig Braunhaxler, sonder eher „Gastarbeiter“ aus den Nachbarnländer untergebracht. Nicht zufällig wurde von Mihály Táncsics (ursprünglich Sztancsics), der „Erste Arbeiterverein " 1869 in Óbuda gegründet. Leo Frankel, der später in der Pariser Kommune eine wichtige Rolle spielte, organisierte auch hier den landesweiten „Allgemeinen Arbeiterverein“. So kann Altofen mit Recht als die Wiege der ungarischen Sozialdemokratie betrachtet werden. Für die Arbeitslosen bestand ein  "Menschenmarkt"  auf dem Florianplatz beim Florian - Denkmal, wo auch die Altofner Landwirte sich ihre Knechte und Mägde aus den ärmeren Gegenden Ungarns, aber auch aus dem „Oberland“ (heute Slowakei) und aus Siebenbürgen (heute Rumänien) ausmusterten. Es kamen auch viele Ungarndeutsche aus dem Dorf hierher - schon in der Zwischenkriegsperiode - um Ungarisch zu lernen! Als letzte Minderheitsgruppe erschienen bulgarische Gärtner in Altofen, die schon vor dem ersten Weltkrieg den Gemüsebau mir Erfolg praktizierten. Die große Magyarisierung zwischen den zwei Weltkriegen Die Versailles-Verträge  - für Ungarn der „Trianonvertrag“ 1920 -  hatten auch für Altofens multikulturelles Leben das Ende bedeutet. Es nahm eine mehr oder weniger gewaltsame  "Magyarisierung"  ihren Anfang. (“Frisst  du ungarisches Brot, so sprich ungarisch!“). Eine staatliche Anstellung, Karriere in  staatlichen Ämtern, ein Aufsteigen auf der  "Eselsleiter" war für Minderheiten nur dann möglich, wenn sie ihren ursprünglichen Namen auf einen ungarisch klingenden Namen „magyarisierten“. Auf den traditionellen Altofner Weinlesefesten erschienen die waschechten deutschen Burschen und Mädel schon in der ungarischer Volkstracht (aus der Kostümausleihe…), die deutschen Burschen ritten als "Tschikosch" im Festzug, die Gäste in den Gasthäusern saßen überall unter den ungarischen Trikoloren in "rot-weiß-grün". (Witz: Am meisten saßen in den Kneipen der Roth, der Weiss und der Grün…) Die Magyarisierung erbrachte auch auf die alltägliche Kommunikation ihre Auswirkung; die Deutschen sprachen schon untereinander Ungarisch. Der Volksbund (der Deutschen in Ungarn) war in Altofen/Óbuda ab 1938 recht aktiv – es gab auch eine Volksbundschule (in der Kiscelli Strasse, am Hang unter dem Schloss Kleinzell) - aber die Wiederbelebung des Deutschtums, der deutschen Kultur, war erfolglos. Die drei großen Schicksalsprüfungen nach dem 2. Weltkrieg - Erste  Schicksalsprüfung:  1945 „malenkij  robot“= Verschleppung  in die  Sowjetunion    Mit Kriegsende  1945  erlebte  die  Altofner  deutsche  Minderheit  ihre erste Schicksalsprüfung: die  Verschleppung  der  Männer  in die Sowjetunion. Im  Alter  zwischen 15 - 45 Jahren  mussten  sie  im  Rahmen  der „Reparation“ zur  Zwangsarbeit  in die Sowjetunion. Die Rotarmisten – mit   Beihilfe  der  ungarischen  Kommunisten - operierten mit  der  Lüge: "malenkij robot", es  ginge  also  nur  um  eine  kleine  Arbeit, die  Männer  dürften  bald  zurückkehren. (Der  Vater von  Stefan  Neubrandt  zog -  am  3 Januar - nur einen „Schlafrock“ über  seinen  Pyjama, so  ging  auch er, die „kleine Arbeit“ zu  erledigen. Er  kam  nie  zurück,  wie auch  der  Vater  von  Florian  Werkli, und  noch  Tausende  und  Abertausende  von  den  Verschleppten.) Die Rotarmisten und ihre Helfershelfer  sammelten  die  gefangenen  Zivilisten mit Vorliebe in von Deutschen bewohnten Gebieten. So wurde in den ersten Januartagen 1945 fast  die  gesamte  arbeitsfähige männliche Bevölkerung Altofens verschleppt, im Fußmarsch der Donau entlang, durch  Rumänien  getrieben, und  dann im Güterzug in die Sowjetunion  verfrachtet. Grob ein Drittel der Verschleppten  kam  schon  unterwegs  auf  dem „Todesmarsch“ ums Leben, durch Frost, Verhungerung und  Epidemie. Etwa  das  zweite  Drittel „verreckte“ dann  in  den  Gruben  des „Donjetz-Beckens“, im  Ural  oder  in  Sibirien. Zurück   nach Ungarn  kam  etwas  mehr als ein  Drittel, nach einer 2 bis 5 Jahre dauernden schweren Zwangsarbeit,  meistens  schwerkrank  zurück.    Statistische  Angaben  stehen  uns  dazu  nicht  zur  Verfügung. 1950 zählte  die  Statistik  in  der  Altofner  Bevölkerung  einen  Kriegsverlust  von  rund  12,000 Menschen. Wir  gedenken  der  Verschleppung  immer  am  2. Weihnachtstag ( 09.00 Uhr)  auf  dem  Hauptplatz  von Altofen, wo  wir  1994  auf  der  Hauptfassade  des  Rathauses  eine  zweisprachige  Gedenktafel  für die Opfer  anbringen  konnten. - Zweite  Schicksalsprüfung:  1946–1948 , Vertreibung aus Ungarn  nach  Deutschland    Die  zweite  Schicksalsprüfung  der  Ungarndeutschen war die als „Aussiedlung“ benannte Vertreibung  im  Sinne des  Potsdamer  Abkommens 1945. Sie bezog  sich  dagegen  auf  relativ  wenige  Altofner Deutsche. Es  wurden  nur  stark  exponierte „Volksbündler“ („Volksbund der Deutschen in Ungarn“, ein kultureller Landesverein der Ungarndeutschen, der nach 1941 immer mehr unter nationalsozialistischen Einfluss geriet, ebenso, wie die gesamte damalige ungarische Politik)  und reichere  Grundbesitzer vertrieben. Dabei spielte es eine entscheidende Rolle, dass  die  Vorschriften  des Potsdamer  Abkommens (bzw. der ungarischen Regierungsverordnung)  bei  den  stark assimilierten  Altofner  Deutschen nicht leicht anwendbar  waren. Impraktikabel  auch  deswegen,  weil  bei ihnen, die zumeist  kleine  Existenzen  und  Arbeiter  waren, eine  "Enteignung  vom  deutschen  Eigentum" nicht  in Frage kommen konnte  und  was  noch  wichtiger  ist,    der Staat  beanspruchte in den  schweren Nachkriegsjahren  ihre  Arbeit.    Aus  gleichen  Gründen  wurden  z.B.  die  in  dem  naheliegenden  Werischwar/ Pilisvörösvár die Deutschen, die  in  den  Kohlengruben  arbeiteten, von  der  „Rücksiedlung in die Urheimat“ befreit. ( 90% der Ortseinwohner.)    1950  wurde  das  früher  selbständige  Dorf  Békásmegyer (Krottendorf) zu  Budapest  eingemeindet. Dort lebten  bis  zu  ihrer  Vertreibung  mehrheitlich Ungarndeutsche, die 1946 etwa zu  95% „ausgesiedelt“ wurden. Sie  leben  heute  in  mehreren Gemeinden in Baden–Württemberg. So lange sie leben werden, bleiben auch  die  Kontakte  zwischen  den  Heimatvertriebenen und den wenigen Heimatverbliebenen innig  aufrecht,  ihre  Kinder  rechnen  sich  aber schon  nicht  zu  den Ungarndeutschen! - Dritte  Schicksalsprüfung: 1967–1977  Zwangsumsiedlung  innerhalb  von  Budapest Eine  Art  der  "Vertreibung" war  das städtische  Sanierungsprogramm, in  dessen  Rahmen 1967-1977 die  Altstadt  von  Altofen niedergerissen wurde. Urwüchsige Altofner erhielten Tauschwohnungen in entfernten Regionen der Hauptstadt  (Újpalota, Káposztásmegyer, Lágymányos und Albertfalva). Ein  Berichterstatter dieser Periode  aus  Altofen  formulierte  es so: …mit den  barbarischen  Maßnahmen   ging das sozialistische Ungarn den berüchtigten Urbanisierungsplänen von  Ceaucescu in Rumänien voraus…. Ein Wohnbaukombinat sowjetischen Typs in Altofen  (heute steht dort das AUCHAN-Einkaufszentrum) stellte  uniformierte Fertigteilhäuser  mit  10-15  Stockwerken  „am  laufenden   Band“  her.    Echte Betonsilos, die   mit  der  sog. Paneltechnik  aufgebaut wurden, ohne  Phantasie und obendrein  in  der  Benutzung  sehr  teuer. Sie  sind  noch  heute  traurige  Baudenkmäler  einer, die kulturellen  Werte  der  Vergangenheit  rücksichtslos  vernichtenden  Stadtplanung. Braunhaxler, die  aus ihrer  kleinstädtischen,  beinahe  dörflichen  Umwelt  herausgerissen  wurden, wo  ihre Vorfahren Generationen hindurch lebten, wo der Bagger den vom  "Kukkähnl" /Urgroßvater/ gesetzten alten Birnbaum  samt  Wurzeln  umstürzte,  fühlten sich selbst als ein mit seinen Wurzeln aus dem Mutterboden gerissener Baum. Es  gibt immer noch  unter  den  Ältesten einige, die  im  Traum  noch  oft  ins alte  Vaterhaus, in  den Garten ihrer Kindheit, ins Nest der früheren deutschen Gemeinschaft zurückkehren. Man  hört  noch, wie  das  Ahnl (Oma)  sagt: " Sepp,  ke  hui  Milli!". Gibt  es  noch  Deutsche  in  Altofen-Krottendorf  nach  der  Wende  1989?    In  der  Periode  des „Sozialismus“ waren  in  Ungarn  keine  freien, selbstständigen  Zivilorganisationen tätig, die  Gesellschaft  wurde  vom „Vater Staat“ zentral, im  Sinne  des  „proletarischen Internationalismus“ von  oben  herab  bis  ins  kleinste  Detail  organisiert. In  Altofen wurde  zwar  schon 1954 ein „Schwabenball“ veranstaltet, ( im alten Gasthof, wo  heute der „Óbudai Társaskör“ neu .eingerichtet  ist )   das  bildete  aber  nur  einen   Teil  der  damaligen  ungarischen „Schaufenster-Politik“.    Im 05. Februar 1994 - 5 Jahre nach dem Systemwechsel 1989 - ging es soweit, dass - dem Beispiel des Budapester Deutschen Kulturvereins (Dr. Wendelin Hambuch) folgend - der „Braunhaxler Verein zur Pflege der deutschen Traditionen in Altofen“ mit 73 Mitgliedern offiziell gegründet wurde. (Die Initiatoren der Gründung waren Dr. Imre Dedics, Tibor Tauner und Josef Fehérvári)    Nach  dem neuen Minderheitengesetz  Ungarns  bestand  1994  die  Möglichkeit,  eine „Selbstverwaltung“ für die deutsche Minderheit auch in Altofen-Krottendorf (3.Bezirk von Budapest mit etwa 135.000 Einwohnern)  zu bilden. Die  deutsche  Minderheit  bekam  bei  den Kommunalwahlen  1994,  1998,  und  2002 – als  noch  laut  des  Wahlgesetzes alle Wahlbürger - mit einer Zweitstimme - auch eine Minderheiten– Selbstverwaltung  wählen  durften ,13.000 - bis 18.000  gültige  Stimmen.    Bei  den  Lokal-/Kommunalwahlen  2006 hatten die  Wahlberechtigten  der  Minderheiten  das neue Recht (im Prinzip Verpflichtung), sich  beim  Wahlbüro (im Bürgermeisteramt ) im Voraus registrieren lassen. Das taten sie aber nicht. Die den  Minderheiten Zugehörigen haben im  Nationalstaat  der  Magyaren   die  traurige  Lehre  gezogen, dass es benachteiligend ist  einer Minderheit anzugehören. Man  muss  sich   daran  erinnern, dass zur „Aussiedlung“ ( Vertreibung  nach  Deutschland ) unter anderen auch diejenigen verpflichtet  waren, die  bei  der  Volkszählung 1941  Deutsch  als  Nationalität oder  als  Muttersprache  angegeben  hatten. So ließen  sich  2006 in Altofen  nur 167 wahlberechtigte Bürger  im  Bürgermeisteramt als Deutsche registrieren. (www.valasztas.hu)     Bei  der  Volkszählung  2001  konnte man auf 3 Fragen freiwillig Antwort geben, die einen „Nationalitäten-Status“ umschrieben. Eine war etwa wie folgt: „Welcher Kultur - außer der Ungarischen – stehen sie nahe?“. In Óbuda - Békásmegyer haben 640 Personen die Antwort  „Deutsch“ freiwillig angegeben. (Die meisten verschwiegen auch dies) Organisationsformen  der  Kindeskinder  der  Braunhaxler (1994 – 2010) Die  Minderheiten  erfuhren   in  den  1990er  Jahren doch  viel  Positives. Seit 1993 sind also der gemeinnützige „Braunhaxler - Verein” zur Pflege der deutschen Traditionen in Óbuda (offiziell erst am 05. Februar 1994 im „Óbudai Társaskör“ von 73 Personen gegründet, in der langen Pause eines Schwabenballes) und seit  November 1994 die „Deutsche Minderheiten Selbstverwaltung Óbuda- Békásmegyer“ (kurz  DSV) offiziell „in Betrieb“. Sie arbeiten seitdem Hand in Hand, im Vorstand sind praktisch fast immer dieselben „Mannschaften“ tätig. Ein neuer „Braunhaxler- Gesangverein” (Német Énekkar Egyesület, Békásmegyer) ließ sich 2006 selbständig eintragen und  wird von der DSV gefördert.    Unsere   schönen  Ziele sind  in den Satzungen  zusammengefasst, siehe  bitte    unter www.braunhaxler.huwww.braunhaxler.hu  und auch in  den jährlichen Arbeitsplänen, wie z.B. als “Német Kisebbségi Önkormányzat Tevékenységi Program“.    In  der Praxis sieht  es natürlich anders  aus, weil  in  Ungarn  sowohl  die offiziell hoch gepriesenen  Selbstverwaltungen   der  Minderheiten,  als  auch die zivilen Vereine auf eine unsichere staatliche Förderung, bzw. auf  die  Unterstützung  der  lokalen  Kommunal–Selbstverwaltung  angewiesen sind. Man kann  sich , um  eine  Förderung  zu  erlangen,  an  Stiftungen  im  In- und  Ausland  wenden,   diese beanspruchen  aber riesige  Administration  und  sind  absolut  unsicher, mit ihrer  Hilfe  meistens  recht  bescheiden (der   Hilfe  zur  Selbsthilfe  steht  der  große   Aufwand gegenüber).    Die  Mitglieder  der  Vereine  sind  meist  arme  und  bejahrte  Menschen, die  nur  einen  symbolischen Mitgliedsbeitrag  leisten  können, eher  selbst  eine  Hilfe  benötigen  und  erwarten würden.    So  genannte  Sponsoren  zu  finden,  ist  ebenfalls  mit  viel  Aufwand  verbunden  und  ist  absolut unsicher.    Zu ihrem Budget  bekommen alle  Minderheiten-Selbstverwaltungen – deren Zahl in  Altofen - Krottendorf seit 1994 stetig zunimmt - einen identischen Förderbeitrag. 1994 waren  nur noch zwei ihrer (Deutsche und Zigeuner),  2009 hingegen waren es schon 10  Minderheiten–Selbstverwaltungen (laut Papier) tätig und sie bekamen alle von der Kommunalselbstverwaltung von Óbuda–Békásmegyer den gleichen  Förderungsbeitrag  von  je 2,5 Millionen  Forint , also  etwa  9.000  EURO  pro   Jahr.    Bei  der  Verwendung  der  bescheidenen  Finanzen  folgte  die  DSV  immer  dem  Prinzip, dass  für  die   3  Hauptaufgaben–Bereiche, je  grob 1/3  der  Finanzen  verwendet werden sollen: 1. Förderung des ungarndeutschen Unterrichtswesens, 2. Organisierung der Tradition pflegenden Aktivitäten  und  3. Kosten  der  Administration. 1. Ungarndeutsches Bildungswesen  in  Altofen-Krottendorf    Von Anfang  (1994)  an  besteht  eine  große  Nachfrage  nach  dem  so genannten Nationalitäten-Unterricht, der  vom Staat, doch  gefördert  wird.  Der wichtigste  Grund  der Nachfrage ist wohl, dass  es  den Eltern nichts kostet. Von den 3 Kindergärten, die also so eine ergänzende ungarndeutsche Bildung geben,  sind folgende: Der  „Schloss“  Kindergarten an der Bécsi- Straße, der Bárczy–Kindergarten in Krottendorf und der „Gyöngyösbokréta“–Kindergarten  des  Salesianer–Ordens  im  Zentrum  von  Altofen. Aber von den Kindern in den drei Kindergärten lernen  weniger als  1/3  der  Kinder  in  so genannten ungarndeutschen  Nationalitäten-Schulklassenzügen  weiter.   Ein „ungarndeutscher“ Grundschule-Klassenzug ist in der  Medgyessy–Schule  in  Krottendorf  tätig. Die  „Erste  Altofner Grundschule“ auf  der  Vörösvári-Straße  (Első  Óbudai  Általános  Iskola)  kann jedoch  zu  100%  als  eine „ungarndeutsche“ Schule betrachtet werden, mit etwa 400 Schülern. Hier unterrichten 20 Fachpädagogen  Deutsch  als  Fremdsprache und  dabei  werden einige Fächer  (Volkskunde der Ungarndeutschen  und  Heimatkunde)  deutsch  gelehrt. Es wird  in beiden  auch  Englisch  und Informatik  unterrichtet, ohne diese  Fächer  kann  man  sich  heutzutage  keine  Schule mehr vorstellen .    Das  renommierte  „Árpád -Gymnasium“  im  Zentrum  Altofens  führt  – unter anderen -  auch einen  kleinen  „ungarndeutschen“  Klassenzug.    Mit  den Tätigkeiten  der  Schulen – konkret  der  Pädagogen – sind  wir  sehr  zufrieden, weniger  aber  mit  der  Auffassung  der  Eltern. Die  Erweiterung  der „Ersten  Altofner  Grundschule“ zu  einer  zweisprachigen  Schule (wo  es obligatorisch  wäre mindestens  50%   der Fächer  auf Deutsch  zu   unterrichten ), scheitert  am  Desinteresse  der  Eltern. Für  sie  sei wichtiger, perspektivisch die  Aufnahme  ihrer Kinder   an  einer (ungarischen) Hochschule oder Universität zu  sichern, als  das  perfekte  Deutsch–Können. Immerhin lernen von den Absolventen dieser Grundschulen  jährlich 4-5 Kinder im ungarndeutschen „Schiller–Gymnasium“ in Werischwar, und  etwa  genau  so  viele  im  ungarndeutschen Klassenzug des Árpád-Gymnasiums weiter. Beim „Árpád“ haben wir auch den  Eindruck, dass es bei den  Kindern, die  am  ungarndeutschen  Klassenzug  lernen, nicht die ungarndeutsche Identität die  Rolle  spielt, sondern der  gute  Ruf  der Schule, da sie landesweit  bekannt ist als  Spezialschule  für  Real-Fächer,  wie  z.B. Mathematik.    Die  erwähnten  Kindergärten  und   Schulen  haben alle  deutsche  Kulturgruppen (Chöre, Tanz- und Schauspielgruppen)  und  treten  gerne  überall  auf, auch  in  unseren  traditionellen  Programmen. Sehr schön   veranstalten  sie  ihre eigenen Schultage,  auch am Martinstag  den Umzug mit  Laternen, wo sie  in  großen  Gruppen  Deutsch  singen  und  „Kindertheater“ vortragen.    All “unsere“ Schulen  sind  ausgesprochen  erfolgreich bei den zahlreichen, landesweiten Rezitations-Wettbewerben, insbesondere  bei  den  Kinder – Schauspielgruppen! 2. Pflege  der  deutschen  Traditionen  im  21. Jahrhundert Schwabenbälle Wie viele  andere  ungarndeutsche  Vereine, so haben  auch  wir nach der Wende mit  der  Organisierung  der so genannten „Schwabenbälle“ angefangen. (Hier müssen wir unseren „Frédi“ Millinger aus Krottendorf loben, der diese Veranstaltungen auf sehr hohen Niveau durchführt!). Wie schon gesagt, beim Schwabenball 1994 haben wir gleichzeitig den Braunhaxler Verein  gegründet  und  seitdem  wurde  diese  Zivilvereinigung  zum Motor  für  Pflege der  deutschen  Traditionen  in  Altofen. Ihre  regelmäßigen Programme  sind bunt. Hier möchten wir die  aktive  Tätigkeit  der zwei ungarndeutschen Chöre hervorheben. Besonders der Braunhaxler – Singkreis (Dalkör) liefert zu allen Programmen eine sichere „Massenbasis“ und sie haben in den letzten 3 Jahren Ungarn-weit die Altofner deutsche Kultur bekannt gemacht. Im „Deutsch–Klub“ stehen  Vorträge  und  Gespräche  auf dem  Programm, auch ein  Internet–Klub  mit  4  PC  wird gern  - besucht, wo Computer – Kurse für Senioren gehalten werden! Unsere Grundprogramme bilden seit  langem  die ungarndeutschen Schicksals - Gedenk-Veranstaltungen und die deutschsprachigen Gottesdienste. Die  Kirchen  machen    gerne  mit, auch  unsere beiden Chöre  sind  immer  eifrig  dabei!.  So werden  von uns alljährlich Gedenkprogramme zur Verschleppung („Malenkij robot“ 1945), zur Vertreibung („Zwangsaussiedlung der Deutschen“ 1946–1948) und  zum „Kiritog“ (Kirchweihtag) von Óbuda veranstaltet. Wir  führen  zu Ostern immer eine zweisprachige  Kalvarien–Prozession durch ( Karfreitag   um 16.00  Uhr am Kalvarienberg  Klein-Mariazell ), aber  die übrigen  Kirchenfeste  feiern  wir eher woanders, in der Gesellschaft von anderen Ungarndeutschen. So nehmen  wir jährlich mehrmals  an   ungardeutschen   Wallfahrten  im  In- und  Ausland  teil, mindestens mit einer Busgruppe. Kirschen – Kiritog    Seit 1996 haben wir den  traditionsreichen  Altofner  “Kirschen–Kiritogs“ neubelebt, den  wir zum Peter-Pauls Tag  am letzten Wochenende  im  Juni, Kirchweihtag der Hauptpfarrgemeinde Heilige Peter  und Paul, neubelebt. (Unser Stefan Neubrandt war immer sehr aktiv dahinter!)  Die Pfarrei feiert würdig,  mit   einem  Festgottesdienst, wo  auch der  lokale, weitbekannte „Albert Schweizer-Chor“ mit Orchester  mitwirkt.  Der  Braunhaxler–Verein organisiert   auf  dem  Hauptplatz  von Altofen  ein 2 Tage  dauerndes  Kulturprogramm, mit  „Bierzelt“ und  Gaudi  im  Freien. Es  wird  oft  - wie  halt ein  stimmungsvolles  Volksfest - von   zehntausend  Bürgern  besucht. Am  Samstagnachmittag  wirken zahlreiche ungarndeutsche Kulturgruppen – in letzterer Zeit auch slowakische – mit, und die Blas- und Schrammelkapellen, sowie  der  Straßenball  dürfen  auch  nicht  fehlen. Kiritog der Phyloxera-Kapelle Jeweils am ersten Sonntag in September gedenkt der Braunhaxler – Verein – und die Dreifaltigkeits- Kirchengemeinde auf der Vörösvari Strasse - der verheerenden Phyloxera Seuche in den 1880-er Jahren, als die Weinfelder am „Arany-hegy“ von der Reblaus – Krankheit verschont geblieben sind. Dort wurde von den Vorfahren von unserem Stefan Neubrandt eine barocke Kapelle erbaut, die zu diesem Zeitpunkt ihren Kirchweihtag feiert. Der Braunhaxler – Verein pflegt dort auch einen Kruzifix, direkt neben der ehemaligen Wiener Landstraße (Külső Bécsi út). Krumpiern - Kiritog Ebenfalls eine Großveranstaltung des Braunhaxler Vereins ist ein Volksfest der so genannte „Krumpirn-Kiritog“  (Grundbirnen = Kartoffeln) am 2. Weihnachtstag, den 26. Dezember. Es war ursprünglich eine Veranstaltung der Gasthöfe auf ehemaligen „Országút“ (Landstrasse, heute Margit – körút in Buda, früher die Grenze zu Óbuda), in den letzten 20 Jahren wird aber in Altofen gehalten, wo dafür eine Massenbasis vorhanden ist. Als Ursprung des Krumpirn Kiritogs nennt man die  große Donauflut von 1838, als die Bevölkerung von PEST auf die Berge von BUDA flüchten musste. Dort hausten sie – solange die Überschwemmung anhielt – auf den Dachböden und in den Schuppen der dort lebenden (deutschen) Landwirte. Ihre Speise war immer Bratkartoffeln mit Gänseschmalz und Zwiebel. Schon am drauffolgenden Jahr kamen die einstigen Flutgeschädigten zur Erinnerung – am 2. Weihnachtstag – wieder nach Buda. Daraus entstand angeblich die Tradition des „Krumpirn-Kiritogs“ die von den historischen Gasthöfen (dafür haben nur Wenige eine Genehmigung bekommen, nur jene, die angeblich involviert waren!) gerne aufgegriffen wurde. Dies ist dann zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einer Art Volksfest geworden, wo die Familien in ihrer Feiertagskleidung – eine „Krumpirn“ mit rot-weiß- grünem Band am Revier – von einem Gasthof zum anderen spazierten und sich unterhielten. Die „Schrammel-Musik“ durfte nicht fehlen. Nachdem 2. Weltkrieg wurde es vom berühmten ungarndeutschen Forscher des ehemaligen Tabans (Wasserstadt) Árpád FISCHER neubelebt (zuerst 1959 in der Paksi Halászcsárda) und später von einem Braunhaxler,Tibor TAUNER in ÓBUDA fortgesetzt. (zuerst 1980 im Restaurant Újlak). Er ist mit seiner Familie bis heute der Organisator dieses Volksfestes. Heutzutage wird alles in einem großen Gasthof veranstaltet, wo ungarndeutsche Kulturgruppen und Kapellen mitwirken. Der alten Tradition nach ist der „Leckerbissen“, die Bratkartoffel mit Schmalz und Zwiebel, kostenfrei und die Leute tun miteinander plaudern, lauthals singen (Deutsch nunmehr wenig) und tanzen. Jedes Jahr werden Verdienten zum „Krumpirn – König“ und zur „Krumpirn – Königin“ gewählt – mit Kartoffel – Kronen gekrönt - eine Art von Ehrenbürgern. Es ist ein Fest der Freundschaft und der Solidarität! Advent- Singen Ein populäres Programm ist jedes Jahr das Advent – Singen, jeweils am 2. Donnerstag im Dezember (17.00 Uhr im Gemeinschaftshaus Békásmegyer) wo neulich auch die hiesigen Slowaken mitwirken. Die Schulgruppen führen ihre Weihnachtsprogramme vor und wir Erwachsene singen Adventslieder in Deutsch bzw. die Volkslieder eher mehrsprachig, also auch Slowakisch und Ungarisch. Ausflüge  in  jeder  Menge, aber…   Der  Braunhaxler-Verein   organisiert  jährlich mehrere Ausflüge. In den 1990er  Jahren waren diese 1- 2- 3-Tage dauernden Busfahrten zweisprachig und führten in Gegenden, wo Ungarndeutsche leben,  mit  reichhaltigem ungarndeutschem Programm. Sehr  oft  mussten  wir  mit  2  Bussen  plus  PKW-s, also mit  mehr  als  100 Personen fahren.  Im 21. Jahrhundert  mussten  wir    uns schon der  bitteren  und  traurigen  Erkenntnis  bewusst  werden, dass  unsere „alten  Braunhaxler“  ausgestorben  sind und  die   überwiegende  Mehrheit der   Vereinsmitglieder kein Deutsch mehr kann. Die Mitglieder des Vereins sind auch eher Sympathisanten und keine Ungarndeutsche mehr. 3.  Denkmalpflege in Óbuda     Auf   diesem  Gebiet  waren  wir   bisher  recht  erfolgreich. Es muss aber erwähnt  werden, dass  uns  dabei   auch  die  hiesige  Kommunal-Selbstverwaltung  und  andere  Sponsoren  tatkräftig  unterstützten.  Es  geht  um  alte  Barockdenkmäler, markante  Punkte  des  historischen  Stadtbildes, deren  Restaurierung  und  Wiederaufstellung  unsere  Gewissenspflicht  gegenüber  unseren  Ahnen  war  und  gleichzeitig  eine  Art  Demonstration  für  Altofner  der  Gegenwart  und  der  Zukunft ist.    - So  erneuerten,  restaurierten  und  stellten  wir  1996  die  14  Kreuzweg-Stationen  des  Kalvarienbergs - Klein-Mariazell   auf. Auch   die   Kirchengemeinde  ließ  dazu  die  Kreuzwegkapelle erneuern, der  Fußgängerweg  wurde  von der Kommunalselbstverwaltung  asphaltiert.    - Vor  dem  Kirschen-Kiritog  2000  (am 24.Juni)  kam es dann  zu unserem  „großen Tag“ der Denkmalpflege. Das riesige Dreifaltigkeitsdenkmal am Platz des Heiligen Geistes (ursprünglich nach  der  großen  Pestepidemie  um 1739 aufgestellt)  wurde wiederhergestellt  und nach einer Prozession (mit großer Menschenmenge, Blaskapellen, Trachtengruppen) durch  den Nuntius wieder eingeweiht. Das monumentale Denkmal (mit 3 Reliefs  und  9  lebensgroßen  Heiligenstatuen geschmückt) war  während  der  ersten  Jahre  der  kommunistischen  Diktatur  abgerissen worden. Nicht  alle  Teile des  Denkmals  waren   nach  einem  halben  Jahrhundert  in  einem  Lapidarium  vorzufinden,   ein Drittel  der  Statuen musste  neu geschnitzt werden. Hier  sollen  wir  unbedingt die Verdienste  des  Braunhaxlers Stefan  Neubrandt  würdigen, der  als  geschäftsführender  Vorsitzender des Braunhaxler Vereins opferwillig  die  Restauration  „erkämpfte“. Nach  seinem  Tod 2004  wurde  er  zum  Ehrenbürger  von  Altofen  gewählt, und  sein  Name  ist  an der  Rathauswand  zu lesen).    - An der  Mauer  der St Josefs Kirche, ursprünglich Kirche der 1946 „ausgesiedelten“ Ungarndeutschen von  Krottendorf,  haben wir schon 1995 eine Gedenktafel   zum  Gedenken ihrer Vertreibung angebracht. 2002 stellten  wir dort in der Nähe auch das große - zur  Zeit  der  Diktatur  ebenfalls  verschwundene -  Feld-kreuz ( Kurz-Kreuz ) wieder  auf. Die dortigen Dorfstraßen, die im „Sozialismus“ umbenannt worden waren, bekamen  auch wieder  ihre  früheren  Namen zurück. Auch  Georg  Herrhof, einem  Märtyrer   des  Aufstands 1956, wurden    eine  Gedenktafel  und  ein Straßenname  geweiht. Bei der  Gedenktafel und im kleinen Garten  beim   Kurz-Kreuz findet  man immer Blumen. Am Gedenktag des Ungarischen Aufstands 1956 (23.Oktober) wird vom Gemeindeverein der St. Josefs Kirche in Krottendorf (Keresztény Nemzeti Kör) ein Fackelzug zur Gedenktafel von Georg Herhoff organisiert.    - Nach  5  Jahren  Vorbereitungen  ( die  Restauration der Denkmäler  bedingt  viel  Arbeit )  planen wir für 2010  auf  dem  Florian- Platz in Óbuda  wieder ein ehemaliges   Barock- Denkmal  ( Votiv-Altar )  mit  Heiligenstatuen  aufzustellen, das  1950  von  den  Kommunisten  abgerissen  wurde. Mit  den  wiederhergestellten  Denkmälern  der  Vergangenheit möchten wir      unserer  Gegenwart  und  unserer  Zukunft  eine  Botschaft   senden,  dass   hier  in Óbuda – Békásmegyer einst Deutsche  lebten  und   ihre   Nachkommen  immer  noch  da  sind. Pflege  der  geistigen  Traditionen,  Veröffentlichungen    Wir waren und  sind  immer  bemüht,  die  geistigen  Traditionen  der  Braunhaxler  zu  pflegen, nur  die spärlichen  Finanzquellen hindern  uns  daran, mehr  Vorbilder und  Werte  aus  der Vergangenheit   für  Menschen der Gegenwart und der Zukunft aufzuzeigen. Wir haben 1994 eine ungarndeutsche Heimatforscher–Gruppe aufgestellt ,  die  als  Gruppe  aber – mangels  der  Finanzen  - nicht  lange  tätig sein konnte. (Der  Leiter  der  Gruppe war der Autor dieses Buches,  Florian  Werkli). Wir  haben  viele Pläne, deren  Verwirklichung  noch  auf  sich  warten  lässt.    Was  wir  noch  in  diesem  Bereich  machen  können, ist  klar,  wir  fördern   die  ehrenamtliche  Tätigkeit  der Mitwirkenden. Hier  erwähne  ich  Bücher,  die auch durch unsere Mitwirkung bzw. Förderung veröffentlicht wurden: 1996     Historische  Chronologie   von  Altofen- Krottendorf, mit  Förderung  des  Óbuda-Museums ( Óbuda-Békásmegyer  Történeti  Kronológia, Helytörténeti  füzetek  1996. 1. szám ) 1997 Heimatbuch  der  Krottendorfer, „Szülőfalunk Békásmegyer“. Eine  Dorfchronik, die  von  den vertriebenen  Ungarndeutschen  aus  Krottendorf 1981  in  Deutschland  veröffentlicht  wurde. 2000 „Chronik  von  Altofen“, deutschsprachiges  Arbeitsheft  für  den Heimatkunde – Unterricht der Schulen  (Katalin  HOLEVÁSZ, Deutschlehrerin  in  der  Bárczy-Schule) 2001.  Die  14  Nothelfer-Heiligen, „A  14   segítőszent“. Ungarisch. Elisabeth  BALÁZS. Beschreibung  eines – auch unter  den  Ungarndeutschen  verbreiteten - Kultes , 17 -18.Jahrhundert. 2002    Kunst  im  18.Jahrhundert  in  Altofen. Ungarisch. „Művészet  a  XVIII. századi  Óbudán“. Monika  LIPP ) 2003 “Zu  Wasser  und  zu  Lande“ und: „Német  földről, gyalogszerrel, tutajjal“,  Ein zweisprachiges Buch (linke Spalte ungarisch, rechte Spalte deutsch),  Ausführliche Beschreibung der Einwanderungs-Geschichte  der  Deutschen  nach  Altofen  um 1703. Autorin: Frau GÁLOSFAI Jenőné, geborene Hedwig Wittmann. Erschienen in Zusammenarbeit  mit dem Óbuda-Museum,  Ortshistorische Hefte, Nr. 1/2003, 8. Jahrgang. 2007 Kockás abrosz, jó kadarka“ (Karierte  Tischdecken  und  guter  Kadarka–Wein ), Ungarische Beschreibung  historischer ungarndeutscher  Gasthöfen (Wirtshäuser/Kneipen) in Altofen  von 1850  bis 1952, (also, bis sie beschlagnahmt und verstaatlicht wurden). Autorin ebanfalls Frau GÁLOSFAI Jenőné. Erschienen  bei Óbuda-Múzeum,  Helytörténeti füzetek 2007/1).    Wir haben – mangels  Finanzen – die  ungarischen  Manuskripte  von  Tibor  Budai (Volk) nicht veröffentlichen können:  „Elmentek, de nem önként“ (Sie sind weggegangen, aber nicht freiwillig), eine Beschreibung der Verschleppung der männlichen  Bevölkerung  von  Altofen  in die Arbeitslager der Sowjetunion. (Malenkij  robot 1945). Óbuda  németajkú  lakosságának  krónikája“ (Chronik  der  Deutschen  in Altofen ), in  Zusammenarbeit  von Tibor BUDAI (Volk) mit  Frau  Katalin  KISS ( Helmberger ). Der  Braunhaxler–Verein   veröffentlicht  alljährlich - seit 1998 – einen  Wandkalender, mit  alten  Bildern von  Gebäuden, Szenen  des  Lebens  im  19. Und  20. Jahrhundert. Beiträge zur   Geschichte   der  Deutschen  von  Altofen-Krottendorf  haben  wir  in  vielen  anderen  Büchern publiziert, so  z.B.  im  umfangreichen  Band (600 Seiten) „Deutsche in Budapest“, herausgegeben  von der Hauptstädtischen Deutschen Selbstverwaltung und vom  Deutschen  Kulturverein  Budapest (Dr. Wendelin  Hambuch, 1998). 4.  Administrative  Tätigkeit der DSV,  freiwillige  Mitarbeit    Wir, – Mitglieder  der  DSV  sind  immer  davon  ausgegangen, dass  die  Ungarndeutschen, als  loyale Staatsbürger Ungarns, dieselbe Rechte und Pflichte haben, wie die übrigen Staatsbürger. Unsere Interessen  weichen  von  der  „Mehrheitsbevölkerung“ nur auf 2 Gebieten ab: Wir  wollen Möglichkeit  haben, die   ehemalige  deutsche  Muttersprache (heute natürlich eher „Großmuttersprache“) wieder  zu  erlangen und die  ungarndeutschen Traditionen  zu pflegen. Auf beiden Gebieten müssen  wir   beträchtlichen Nachholbedarf  verzeichnen. Daher  waren  wir  als  DSV nur in  den  obengenannten zwei Bereichen tätig. Unsere Tätigkeiten führten wir immer ehrenamtlich durch. Daraus  entstehen  auch  heute sehr  oft  Missverständnisse.   Viele Bürger erwarten  von  uns – wie von einem Amt -  auch  andere  Leistungen (soziale Hilfe etc.) die     wir aber nicht  imstande sind zu  leisten..        Wir  haben  - die DSV  und  der Braunhaxler-Verein -  jetzt schon eigene  Räume  in  der  Szőlő-utca  72 (insgesamt  54 m2 ), die  dort  als „Begegnungsstätte“ ( z.B. Deutsch–Klub)  für  Veranstaltungen  dienen, sie  bieten aber nur für max. 20  Personen Platz. Hier  ist  auch  ein  Internet–Klub  mit  4  PC  in  Betrieb.    Unsere  „freiwilligen Mitarbeiter“ sind   in  erster  Reihe  Pädagogen der ungarndeutschen Bildungsinstitutionen, es gibt  aber auch eine Handvoll  von  engagierten  Deutschen ohne  besondere Funktion, die  uns  gelegentlich behilflich sind, wie  z.B.  Josef  PUPLI und Marika  HERHOFF (Szabóné)  in  Krottendorf.   Den Löwenanteil  der  Arbeit  haben in  den  letzten 16  Jahren   folgende  Personen  verrichtet:   a/ Mitglieder  des  Braunhaxler–Vorstandes István  TARLÓS , Ehrenvorsitzender  des  Vereins  seit  der  Gründung. Er – als Bürgermeister  von  Altofen-Krottendorf – hat  uns schon bei der   Gründung viel geholfen. Geschäftsführende  Vorsitzende  des  Braunhaxler Vereins  waren:  1994 – 1998  Dr. Josef  FEHÉRVÁRI (Fritz), 1998 – 2004  Stefan  NEUBRANDT, ab  2004-  bis  heute: Tibor TAUNER. Aktive  Mitglieder  des  Vorstandes  waren bzw. sind:  Dr. Ladislaus  MERCZ (ab 1994), Alfred MILLINGER (ab1994),  Imre  SZÖLLÖSI (Zurmühl, 1996 – 2006),  Ladislaus  WITTINGER ( ab 1994), Frau Hedwig GÁLOSFAI (Wittmann) und Josef PUPLI (ab 2006),  Franz  SCHLOTTER  (ab  2006), und Tibor TAUNER (ab 1994). Die ehrenamtliche Sekretärin ist seit 1998 Frau Olga NEUBRANDT. Vorsitzender des Kontrollausschusses ist ab 2002 Aladár  BONHARDT.   b/ Mitglieder  der  Deutschen  Selbstverwaltung (DSV)  Óbuda-Békásmegyer    Vorsitzender Dr Josef FEHÉRVÁRI  und  Vize-Vorsitzender Dr. Ladislaus MERCZ sind beide seit 1994 in „Amt“. Mitglieder der  DSV waren/sind:  Stefan  NEUBRANDT, 1994  bis 2004 (+), Alfred  MILLINGER, Imre  SZÖLLŐSI  und  Ladislaus  WITTINGER;  alle zwischen 1994 und  2006. Neue DSV-Mitglieder sind seit 2006 dr. Andrea FEHÉRVÁRI, Tibor TAUNER und Ladislaus  VENCZEL. Dank der Heimatvertriebenen  Wir, Ungarndeutsche,  betrachteten  es als   unsere  angestammte Aufgabe,  deutsche  Traditionen   wiederzubeleben, und haben uns prinzipiell zum Hauptziel  gesetzt, die „Ehre  der  Schwaben“ - die in Ungarn  nach  dem  2. Weltkrieg verloren gegangen schien -  wiederherzustellen. Jetzt  im Jahre 2009 - als dieses Buch als Manuskript vorliegt - können  wir  bewusst  behaupten, dass  wir  dieses  Ziel  erreicht  haben. Das  konnten die „Heimatverbliebenen“ nur mit  Hilfe der „Heimatvertriebenen“ - die in Deutschland eine neue Heimat gefunden haben – gemeinsam erreichen. Die Vertriebenen  in Deutschland hatten  schon  in  den  1950-er  Jahren  mit der Wiederherstellung der Kontakte zur „alten Heimat“ begonnen, und  vor allem „ihre  alte Kirchen“ in Ungarn unterstützt. So war es auch bei uns in Krottendorf. Aus Deutschland haben großen Anteil daran gehabt: das Ehepaar HERCEGFI in Neckarelz, Frau Barbara MOSER in Mosbach, Frau  Anna  NUSSBRÜCKER in  Steinheim (die ehemalige Weißhaar Nantschi) und  Frau  Anna SCHMELCHER (die  ehemalige  Wagner  Buci)  in Billigheim–Sulzbach. Aus Ungarn hat sich hier besonders unser Frédi Millinger hervorgetan. So kam dann 1998 auch eine offizielle Gemeinde-Partnerschaft zwischen Altofen-Krottendorf  und Billigheim (Baden)  zustande. Schlusswort Wir müssen feststellen, dass das  größte  Problem  des  Deutschtums  in  Ungarn – so auch des Braunhaxler Vereins – nicht  mehr  zu  lösen ist. Vereinsmitglieder  gibt  es  genug (im  Braunhaxler-Verein  haben  wir  auf Papier  immerhin  etwa  500 Mitglieder). Diese bekennen sich aber  nicht  mehr  zu  ihrem  Deutschtum und ihre  Kinder und Kindeskinder  wollen auch keine  Deutsche in Ungarn sein. Sie  sind zwar alle stolz auf die Leistungen ihrer deutschen Vorfahren, zählen sich   aber  selber  schon zu  den  Assimilanten. Sie bewahren  noch  eine  gewisse  deutsche  kulturelle  Identität, aber in  Wirklichkeit sind sie schon zu Madjaronen, zu „echten Ungarn“ geworden. Gute ungarische Patrioten waren sie schon immer, und so ist es auch bis heute geblieben.   Mit  Stefan  Neubrandt  haben  wir schon im Jahre 2000 in einem gemeinsamen  Bericht wie folgt „schreiben müssen“: „Das  Rad  der Geschichte ist nicht zurückzudrehen. Die deutsche Seele von  Altofen- Krottendorf  ist  schon  tot, und  wir  leben  schon  in  der  25. Stunde  unseres  Deutschtums“. Als Abschluss möchte ich wieder ein neu entstandenes Lied zitieren Ob der Sinn des Liedes den Weg zu unserem Fortbestehen zeigt, ist noch unklar:  Wir sind Donauschwaben Kindeskinder Ein Volk beliebt fürs gute Handwerk, für seine Ehrlichkeit und Fleiß Sie zogen weg aus deutschen Landen, und brachten bald den Beweiß Aus toter Erde, Sumpf und Wüste, wurde fruchtbar dieses Land Das sie hegten und liebten, als ihr eignes Heimatland Refrain: Wir sind Donauschwaben Kindeskinder, erzählen heut wie es  früher war Zerstreut in viele Länder dieser Erde, doch im Herzen sind wir uns sehr nah Wir sind Donauschwaben Kindeskinder,  Egal auf welchem Fleck auf dieser Erde, doch im Herzen sind wir uns sehr nah! Aus guten Nachbarn wurden Freunde, die Deutschen brachten doch das Glück Doch der Erfolg brachte auch Neider, sie wollten jetzt das Land zurück Anstatt zu danken für die Hilfe, gab es Vertreibung, Hass und Tod Ihnen blieb nur Angst und Armut, und der Glaube an den Gott Refrain… Und nur die Hoffnung trieb sie weiter, in viele Länder dieser Welt Wo nur der Fleiß der Donauschwaben und Gottes Hilfe sie erhält Aber wenn wir leben nach den Werten, die uns das Volk hat beigebracht Dann wird,s noch, durch unsere Kinder, den Donauschwaben gedacht! Refrain… In diesem Sinne, mit ewiger Verbundenheit zum Ungarndeutschtum: Budapest, November  2009. Dr. Josef  Fehérvári  (Fritz)
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Óbudai Német Hagyományokat Ápoló Egyesület, Óbuda-Békásmegyer Verein zur Pflege der Deutschen Traditionen, Altofen-Krottendorf